Gemeinschafts-Grundschule Düsseldorf

GGS Düsseldorf

Janosh Riebesell von Janosh Riebesell
Bio: Physik und Machine Learning für Material Entwicklung bei Tag, Web Development bei Nacht.
am 16.9.2014
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Die Kinder und Lehrkräfte der GGS Stoffeler Straße freuen sich über eine ganz besondere Kooperation. Durch die vom SOS Kinderdorf geleistete Schulsozialarbeit an der Grundschule ist es zu einer Zusammenarbeit mit Studenten und Studentinnen der Heinrich Heine Universität Düsseldorf gekommen. Über den Verein Studenten bilden Schüler e.V. werden Studentinnen und Studenten an unsere Schule vermittelt, die den Kindern ehrenamtlich Nachhilfe erteilen.

Durch den Verein „Studenten bilden Schüler“ melden sich bei mir immer wieder Studenten und Studentinnen, die Interesse an einem ehrenamtlichen Engagement haben.

Zunächst waren wir in der Schule etwas misstrauisch. Bedenken kamen auf, ob die Studenten denn auch zuverlässig seien und die Frage: Warum machen die das denn?

Die Studenten müssen ein polizeiliches Führungszeugnis beim Verein Studenten bilden Schüler e.V. vorlegen und werden erst dann an mich weitergeleitet. Somit ließen wir uns vor etwa 1,5 Jahren auf das Projekt ein und gewannen einen ersten Eindruck. Schnell wurde klar, dass die Studenten absolut zuverlässig sind. Sie sind freundlich und engagiert und blicken selbst auf ein erfolgreiches Schulleben zurück. Sie widmen einen Teil ihrer Freizeit den Kindern, die am Anfang der Schulzeit stehen und noch einen langen Weg vor sich haben. Auf diesem Weg sind sie zuverlässige Begleiter geworden. Sie helfen gerade den Kindern, die neu in Deutschland sind und die Sprache noch nicht verstehen, sie helfen aber auch den Kindern, die eine intensivere Begleitung brauchen. Sei es, dass ein Fach ihnen Probleme macht, oder dass zuhause nicht perfekt deutsch gesprochen werden kann. Die Lehrerinnen wissen um die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder und sprechen mit den Studenten ab, wo die speziellen Schwierigkeiten der Kinder liegen. Die Studenten sind flexibel, helfen den Kindern auch zuhause, wenn in der Schule Ferien sind, oder das zur Verfügung stehende Zeitfenster nicht in den Schulalltag zu integrieren ist.

Bei der ersten Kontaktaufnahme mit den Studenten, durch die Schulsozialarbeiterin, werden die besonderen Interessen und Fähigkeiten der Studenten erfragt. So werden die zeitlichen Möglichkeiten der Studenten mit denen der jeweiligen Kinder in Einklang gebracht und auch die besonderen Talente und Interessen der Studenten können berücksichtig werden. So bietet eine Studentin in Absprache mit der Klassenlehrerin auch Tanzeinheiten für die Klasse an, ein anderer respektiert die kurze Konzentrationsphase eines Kindes, in dem er manche Lernerfahrungen bei einer kurzen Fußballpause mit „seinem Schützling“ auf dem Schulhof vertieft. Eine weitere Studentin hat die Familie „ihrer“ Schülerin zum Tag der Offenen Tür ins Krankenhaus eingeladen und schenkte ihr damit nicht nur einen Einblick in die Krankenhausatmosphäre, sondern auch Wertschätzung und Aufmerksamkeit.

Unsere anfängliche Frage: „Warum machen die das denn?“, wurde mittlerweile mehrfach von den Studenten beantwortet: „Ich hatte viel Glück im Leben und hatte sehr gute Startchancen in meinem Elternhaus und in der Schule. Ich bin dafür dankbar und möchte im Rahmen meiner Möglichkeiten davon etwas zurückgeben."

Dies tun sie, ganz unspektakulär. Sie sind Woche für Woche da, wo sie gebraucht werden. Die Kinder freuen sich und die Eltern sind dankbar dafür, dass ihren Kindern da jemand zur Seite steht, wo sie es aufgrund der eigenen Sprachschwierigkeiten nicht können.

-- Claudia Weyers-Pfeiffer, Schulsozialarbeiterin